• 20.08.2025, 14:12:34
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Volkshilfe warnt: Preissteigerungen dort, wo nicht gespart werden kann

Inflation verschärft Kinderarmut – Grundbedürfnissen und Energie-Übergewinne zeigen Handlungsbedarf

Wien (OTS) - 

Die heute veröffentlichten Inflationszahlen (3,6 % im Juli) belegen: Strom (+35,3 %), Lebensmittel (+5,2 %) und Mieten (+4,2 %) sind die stärksten Preistreiber. Besonders betroffen sind armutsbetroffene Kinder und ihre Familien, Alleinerziehende und Mehrkindhaushalte, weil sie den Großteil ihres Einkommens für genau diese Grundbedürfnisse ausgeben müssen.

Inflation befeuert Energie- und Ernährungsarmut in Österreich

Der Mikrowarenkorb, der den täglichen Einkauf abbildet, stieg sogar um 5,1 Prozent – deutlich stärker als die allgemeine Inflation. „Für Menschen mit geringem Einkommen zählt nicht der Durchschnittswarenkorb, sondern was das tägliche Leben kostet. Wer fast sein ganzes Einkommen für Wohnen, Energie und Essen ausgeben muss, kann der Teuerung nicht ausweichen“, so Volkshilfe-Direktor Erich Fenninger.

Die aktuelle Entwicklung befeuert nicht nur Ernährungs-, sondern auch Energiearmut. Denn „während Familien nicht wissen, wie sie den täglichen Einkauf oder die nächste Stromrechnung bezahlen sollen, verbuchen die Energieversorger Übergewinne in Milliardenhöhe – und dürfen sie weitgehend behalten. Der Markt regelt hier nichts – er verschärft nur die Ungleichheit“, so Fenninger. Die Volkshilfe befürwortet die von Vizekanzler und Finanzminister kürzlich angestoßene Diskussion um Preiseingriffe daher ausdrücklich und fordert rasches Handeln.

Laut Momentum-Institut haben die neun Landesenergieversorger im letzten Jahr 2,6 Milliarden Euro Gewinn eingefahren – rund 1,5 Milliarden Euro mehr als im Vorkrisenschnitt. In nur drei Jahren (2022–2024) summierten sich ihre Übergewinne auf 3,4 Milliarden Euro. Dennoch schöpft der Staat durch den Energiekrisenbeitrag lediglich 5,5 Prozent dieser Gewinne ab.

Die Volkshilfe fordert:

  • Mietpreisbremse für alle Wohnungen, auch im bisher nicht reglementierten Bereichen. Außerdem braucht es ein Verbot befristeter Mietverträge, die Preise zusätzlich nach oben treiben.
  • Regulierung der Energiepreise, echte Übergewinnsteuer und eine Energiesicherung, damit Haushalte nicht den volatilen Preisen am Energiemarkt ausgeliefert sind und das Grundbedürfnis nach Energie für alle gesichert ist.
  • Faire Lebensmittelpreise: Schluss mit dem „Österreich-Aufschlag“. Transparenz und notfalls Preisdeckel entlang der Lieferkette. Hierfür braucht es eine Preistransparenzdatenbank und eine Preiskommission.
  • Kindergrundsicherung jetzt, um alle Familien finanziell zu entlasten

„Die aktuelle Diskussion über Preissenkungen ist überfällig. Solange Konzerne Milliarden-Übergewinne einstreifen, während Familien beim täglichen Einkauf das Geld ausgeht, sind gesetzliche Eingriffe alternativlos“, so Fenninger abschließend.

Rückfragen & Kontakt

Volkshilfe Österreich
Ulrike Schöflinger
Telefon: 0676 83 402 247
E-Mail: ulrike.schoeflinger@volkshilfe.at

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